An dieser Stelle soll einmal auf eine vereinsinterne Erfolgsgeschichte hingewiesen werden: Vor ein paar Jahren fanden Christian Kannengießer und Thomas Panten, dass „mehr gesegelt werden müsse“.

Von dieser Erkenntnis zur Gründung der Bewegung „#es mussmehrgesegeltwerden“ war es dann nur ein kleiner Schritt. Die beiden Gründer legten eine feste Zeit, eine Regattastrecke und ein paar einfache Regeln fest, nach denen Segelboote auch verschiedener Bauart gegeneinander antreten können:

  1. Kernzeit für den Start: 1900 (wenn es zum Ende der Saison früher dunkel wird, auch mal 1830 oder 1800.)
  2. Startlinie ist die Verbindung zwischen der grünen Tonne 3 (die erste grüne beim Auslaufen) und der gelben Regattatonne. Von dort ist die schwarz-gelb-schwarze Tonne „Brodten-Ost“ an Backbord zu lassen, anschließend der dicke Eisenpfahl („der Nagel“) ebenfalls an Backbord und zurück zur Startlinie, die dann natürlich Ziellinie heißt.
  3. Yardstick: Jeder Bootstyp hat einen vom Deutschen Segler-Verband ermittelten Rennwert, die Yardstickzahl. Hier zu finden: https://www.dsv.org/segeln/seeregatten/yardstickzahlen/ Je niedriger diese Zahl ist, desto schneller hat sich der jeweilige Bootstyp in Regatten erwiesen und je höher… naja, ist klar. Wir machen einen vereinfachten „Känguru-Start“, d.h. die langsameren Boote starten etwas früher, die schnelleren etwas später als zur Kernstartzeit.

Startzeiten nach Yardstick:        120 bis 129 = 10 Minuten früher

                                                            110 bis 119 = 05 Minuten früher

                                                           100 bis 109 = Kernzeit (also in der Regel Punkt 19.00)

                                                           090 bis 099 = 05 Minuten später

                                                           080 bis 089 = 10 Minuten später

Jeder timed sich selber (aber es gibt eine gewisse „soziale Kontrolle“😉)

Wenn alle gleich gut segeln, kommen alle gleichzeitig über die Ziellinie. Theoretisch. Wer zuerst da ist, hat gewonnen.

  1. Disqualifiziert wird, wer
  • die Wettfahrt zu ernst, also ein Messer zwischen die Zähne nimmt, „Raum!“ oder „Überlappung!“ oder sowas brüllt, (Achtung, trotzdem gilt Backbordbug vor Steuerbordbug und Lee vor Luv…),
  • einen Spinnaker oder Gennaker setzt,
  • von einem Berufsschiff „angetutet“ werden muss, gilt auch schon vor dem Start und auch noch nach dem Zieldurchgang
  • den Motor benutzt, gilt ab 10 Minuten vor dem Start.

Das war’s auch schon, weshalb das Rennen eigentlich „Ladies and Gentlemen race“ heißt.

Und wie das so ist, wenn mehr als ein Segler nach aufregendem und kräftezehrendem Wettkampf wieder an Land steht: Da muss man sich ja erstmal von erholen, ist doch klar.

Aus dem Bierchen hinterher hat sich recht schnell eine Art lockerer Tafelrunde entwickelt. Jeder bringt ´ne Kleinigkeit mit und man sitzt oft noch bis spät zusammen, isst und trinkt und unterhält sich - bei Weitem nicht nur über das Segeln.  Dabei spielt es übrigens keine große Rolle, wer nun gewonnen, wer vielleicht Fehler gemacht hat und dergleichen. Unbestritten ist aber, dass alle versuchen, das Beste aus sich und dem Schiff herauszuholen. Das macht jeder automatisch und schärft dabei ganz nebenbei sein seglerisches Können.

Der Vorstand des YFT hat das Dienstagssegeln durch die Anschaffung von 2 Bierzeltgarnituren unterstützt, die werden von denen, die zuerst wieder am Steg sind, auf dem „Wurmfortsatz“ des Wellenbrechers aufgebaut. Die Letztplatzierten können sich an den gedeckten Tisch setzen, was nur gerecht ist, denn sie haben ja viel länger gekämpft…

Bei schlechtem Wetter findet sich die Runde auch häufig auf einem der Schiffe zu umso gemütlicherem Kreis zusammen.

Das Rennen ist offen für alle, die Spaß am Segeln im freundschaftlichen und nicht so bierernsten Wettstreit haben. Wie schön und stimmungsvoll so ein kurzer Segeltrip in Gemeinschaft besonders in den Abendstunden ist, kann gar nicht genug betont werden. Der Abendhimmel, das Licht, die Wolken, die Segel…

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 Foto: Klaus Abraham                                                                                                                         Foto: Klaus Abraham

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 Foto: Klaus Abraham                                                                                                                                                       Foto: Klaus Abraham